METAL DIVISION MAGAZIN
Es gibt sie noch: Bands, die ohne auch nur im Ansatz auf Trends zu schielen und frei von der Leber weg große Emotionen in beeindruckende Songs packen können. "The Evil Crown" liegt musikalisch in der Schnittmenge zwischen Black Sabbath, Deep Purple und ein bisschen Stoner-Rock. Das Niveau ist dabei so atemberaubend hoch, wie man von einer deutschen Band bei diesem Stil kaum zu erwarten vermag. Mit "Family Affair" und "I Won´t Change" befinden sich auch zwei Songs auf dem Album, die den Weg der Band aufzeigen. Die Songs sind heavy, groovig, klingen nach Sumpf und Staub, spontan, authentisch und emotional. Die Riffs klingen herrlich naturbelassen und die Leads zaubern nebelwabernde Silhouetten ins triste Beton-Ungemach. Dazu der Gesang, der die gesamte Palette menschlicher Empfindungen abdeckt und sich mit Inbrunst seiner Leidenschaft hingibt. Gerade das absolut tighte Riffing, der feine Blues, der von den Melodien ausgeht, und die deftige Portion Groove ebnen beiden Stücken fast täglich den Weg, mein Gehör zu verzücken.

 Nicht nur an den Instrumenten zeichnen sich die Mannen als vielseitig und talentiert aus, sondern auch die Vocals können in ihrer emotionalen und ziemlich variablen Art begeistern. Daneben gibt es 1a Midtempostampfer wie "Mother Mary" und "Never Wanted". Besonders hervorzuheben ist aber "Psycho Dance" und "Something" – beides absolute Überstampfer, die ich ohne zu zögern zu den besten Songs zählen würde, die ich bisher in diesem Jahr gehört habe. Die Facetten von MOJO BLIZZARD reichen aber natürlich noch sehr viel weiter: "The Coward" ist ein doomiges, tonnenschweres Ungeheuer, während "The Evil Crown" tief im Meer des metallischen Giftwassers badet. Freunde von ehrlicher Rockmusik, die frei von jeglichem kommerziellen Ansatz die trendgeleiteten Bands der Neuzeit infrage stellt, müssen MOJO BLIZZARD antesten und in ihr Herz schließen. Die hier über den verblüfften Hörer ausgegossene Menge an Potenzial macht eine Prognose nicht schwer: MOJO BLIZZARD werden dabei helfen, unserer Musik ihre Authentizität zurück-verleihen. Und wir sollten sie dabei unterstützen. Ich ziehe meinen Hut. Eine wuchtige, professionelle Produktion rundet am Ende "The Evil Crown" mit überzeugendem Selbstbewusstsein ab.

RATING: 9 / 10


"The Evil Crown" beginnt mit einem galoppierenden Riff, das frappierend an den Heart-Klassiker "Baracuda" erinnert. Und auch abseits des starken Openers "I Won't Change" ziehen sich die Classic-Rock-Einsprengsel wie ein roter Faden durch das erste Langeisen der Epic-Stoner-Combo MOJO BLIZZARD aus Rheinmünster. Vieles erinnert an frühe Siebziger-Jahre-Black-Sabbath, allerdings ohne die durchdringende Dunkelheit von Birmingham's finest in sich zu tragen. Daneben ergänzen Einflüsse aus der NWOBHM und die bereits angesprochenen, feinen Classic-Rock-Melodiebögen das Gebräu, während der oftmals klagende Gesang von Nicolaj Ruhnow vor allem an Epic-Metal-Sirenen wie Markus Becker von Atlantean Kodex erinnert. Bei "Mother Mary" und dem starken achtminütigem Titeltrack packen MOJO BLIZZARD schließlich auch noch den Doom-Hammer aus und hinterlassen einen vielversprechenden Gesamteindruck, der "The Evil Crown" auszeichnet.

 

SIMON BAUER_________7,5


Wirbelten MOJO BLIZZARD bereits mit ihrer 2020 beim Kleinlabel Bluebird erschienenen erschienen Debüt-EP 'Lost in Space II' gehörigen Staub innerhalb der Stoner-Doom und Classic Metal-Szene auf, wird nun gewaltig aufgetischt, wofür es drei Jahre Wartezeit bedurfte. Angeführt vom prägenden Organ des bei IRONY, NICK HELLFORT und DOMAIN sowie u. a. ehemals auch bei STORMHUNTER, TOKYO BLADE und SUBHUMAN aktiven Sängers Nicolaj Ruhnow lässt der Baden-Württemberg-Fünfer MOJO BLIZZARD erneut eine deftige Ladung Stoner Metal auf die Fangemeinde los, wobei der Begriff 'Stoner Metal' im Prinzip lediglich eine Grenzmarkierung von mehreren auf 'The Evil Crown' darstellt. 

Musikalisch bewegen sich MOJO BLIZZARD nicht ausnahmslos in Stoner-Gefilden, deren vielfältiges Einflussspetrum weit über Stoner-Metal hinaus reicht.Veränderungen kommen für die Badener Fünferbande nicht in Frage, das macht der griffig groove rockende Knaller „I won't Change“ sofort unmissverständlich klar, geballte Heavyness trifft lockeren easy Goin' Groove und killende Heavyness. Track zwei, „Never Wanted“ rockt unwiderstehlich in 70er Hard Rock und 80er Heavy Metal-Manier mit gesunder Portion Epic veredelt durch kräftigen Hauch im Spannungsfeld der Früh 80er-BLACK SABBATH-Ära mit Ronnie James Dio, auch JUDAS PRIEST in 70er Jahre Gewandung schälen sich da mehr als einmal heraus. Dennis Keller/Frank Hallok harmonieren als harmonisch eingespieltes Gitarrenduo hervorragend. Erdig riffende Gitarren, denen es nicht an feinen Leadsolofinessen mangelt, ein kraftvolles Schlagzeug, sowie aggressiv bissig heroisch zugleich gearteter Gesang treffen sich im Spannungsfeld von kantigem Hard Rock und griffig ins Gehör laufenden Heavy Metal. „Something“ beginnt zunächst leicht doomlastig, treibt den Epicfaktor samt beschwörerischem Hochtongesang auf die Spitze, JUDAS PRIEST, RAINBOW, JAG PANZER und BLACK SABBATH führen zusammen einen euphorischen Veitstanz auf. Die Rhythmusfraktion bestehend aus Bassist Nino Hofmann, dessen flexibel gestaltete Bassläufe in Kombination zu Mauro Welfens kraftvoller Schlagzeugarbeit stehen, geben dem Song reichlich Würze. Mannschaftsdienliche Gitarrenvibes runden die feine Songperle wohltuend ab.

Den Stonerrocker in Reinstahlkultur auf 'The Evil Crown' gibt das von mächtig rollenden Riffwänden vorwärtsgetriebene „The Coward“, melodischer fühlt sich der auf eingängigen Riffs basierende weitaus dramaturgischere Rocker „Family Affair“ an, wobei neben packender Rhythmusarbeit, der in opulenten Sphärendimensionen schwebende manchmal sogar vereinzelt Eric Adams/Bernie Shaw-Regionen touchierende Gesang von Nicolaj Ruhnow besonders herausragt. Deutliche NWOBHM-Einflüsse zeigt „Mother Mary“ auf, deren Schnittmenge sich im ungefähren Feld zwischen WITCHFINDER GENERAL-Dynamik, indirekt der NWOBHM zurechenbaren JUDAS PRIEST und im Stile der Heavy Metal-Urväter BLACK SABBATH liegender Heavyness einpendelt, dem ein anschließend weitaus mehr in KYUSS-Stonergefilden ackerndes „Psycho Dance“ gegenüber steht. Für tonnschwer doomigen in Richtung CANDLEMASS deutenden Ausklang sorgt der Titeltrack 'The Evil Crown' akustische Gitarre sorgt zwischendurch mit sanften in andere Dimensionen gleiten lassenden Sphären-Klängen für entspannte Gefühlsmassage, wodurch der Song intensiv tiefgreifendes Potential entfaltet, das in schaurig-proggige nahezu Horrorlastige Stimmung umschlägt, ehe im Schlußfinale abermals pfundschwer doomig die Wassermassen gepflügt werden. 

Fazit: The Evil Crown ist ein Fest für Hard n' Heavy Metalfans die nicht genug von der experimentiellen 70er und goldenen 80er-Ära bekommen. - Spannungsvoll episch, gewaltig majestätisch und mit jeder Note berauschend! 9/10


Stoner Rock kann gerne mal in die Beliebigkeit abdriften, vor allem, wenn man mehrere Minuten auf demselben belanglosen Riff rumreitet. Da ist das Debüt von MOJO BLIZZARD doch sehr erfreulich. Nicht nur dass die Band deutlich dynamischer agiert als vieles im Genre, sie bringt auch viele klassische Hardrock- beziehungsweise Metal-Einflüsse mit, was vor allem der kraftvolle Gesang transportiert, der den meisten traditionellen Vibe hat. Die Band selber nennt ihre Einflüsse mit BLACK SABBATH, QUEEN OF THE STONE AGE, CANDLEMASS, IRON MAIDEN und PINK FLOYD; bis auf Letztere höre ich alle raus, kann aber auch an mir liegen, weshalb ich den Einfluss wiederum nicht höre. Und so sind die Songs kurz und knackig auf den Punkt komponiert, Riffs und Melodien können überzeugen und das Album ist im Ganzen abwechslungsreich. Unter den acht Songs stechen dann vor allem 'Never Wanted' wegen seines tollen, melodischen Chorus hervor und das schon heavy und doomig daherkommende 'Mother Mary' (da kommen dann die Einflüsse der genannten schwedischen Doom Metal-Band voll zum Tragen). Klasse Debüt, welches weit über dem drögen Stoner-Durchschnitt anzusiedeln ist.


Ein sicherer Hafen für Freunde ehrlichen, erdigen, livehaftigen Heavy Rocks zwischen Prog, Doom und Metal der 70er und 80er.

Ziemlich genau drei Jahre ist es her, dass ich euch mit einiger Begeisterung die Debüt-EP von MOJO BLIZZARD vorstellen durfte. Die Band konnte mich damals vom Fleck weg mit ihrem feinen, klassischen Mix aus doomigen und hardrockigen Klängen für sich einnehmen, und so lief "Lost In Space II" in den letzten Jahren das eine ums andere Mal. Nun gibt es von dem Quintett aus dem Südwesten Deutschlands endlich Nachschlag in Form des ersten vollständigen Studioalbums "The Evil Crown", welches über 7HARD/ZYX vertrieben wird und mit acht brandneuen Stücken und einer Spielzeit von gut vierzig Minuten zu Buche schlägt. Was direkt beim ersten Anspielen auffällt, das ist, dass die Produktion auf dem neuen Werk etwas dynamischer und weniger trocken ist als auf der Debüt-EP, dabei aber trotzdem oder gerade deswegen total erdig, echt und lebendig klingt. Zwar hatte ich daran bei besagter EP nichts auszusetzen, da ich auf reduziertere doomige Sounds durchaus abfahre, aber es ist zuzugeben, dass das etwas transparentere Klangbild vielleicht noch den einen oder anderen bisherigen Skeptiker anlocken könnte.

Dem doomigen Spektrum gänzlich enthoben wird "The Evil Crown" dadurch jedoch mitnichten, denn schon der Opener 'I Won't Change' macht durch sein schweres, packendes, episches Riffing bei dennoch dynamisch rockendem Groove klar, dass die doomrockenden Siebziger ebenso ihre Spuren hinterlassen haben wie der klassische Hardrock jener Zeit. Großartig hier auch die kurzen, nicht effekthascherischen, aber dennoch sehr wirkungsvollen zweistimmigen Leads von Denis Keller und Frank Hallok. Doch wie schon auf der EP lässt sich MOJO BLIZZARD auch auf dem Album nicht auf den Doom-Aspekt reduzieren, denn das folgende 'Never Wanted' hat eine ebenso mächtige Siebziger-Prog-Schlagsteite wie es eine Spätsiebziger/Frühachtziger-Metal-Wucht mitbringt, scheint es doch die Theatralik und Ausdrucksstärke von Ronnie James Dios Gastauftritten bei Kerry Livgren mit der protometallischen Kante von "Stained Class" zu vereinigen, was auch hervorragend zur gesanglichen Bandbreite von Frontmann Nicolaj Ruhnow passt; und zum prominenten Bass von Nino Hofmann.

Beider Kandidaten Schaffen setzt sodann auch in 'Something' bisher so nicht gehörte neue Akzente. So pflegt Nicolaj einen sehr spannenden wechselvollen Duktus, der von Singer/Songwriter-artigem Storytelling in entrückte Halford-"Rocka Rolla"-Style-Parts übergeht, um dann aber auch im Hauptpart metallischere, härtere Töne anzuschlagen. Ninos Basslines lassen immer wieder als tolle Farbtupfer aufhorchen, und ganz besonders ist auch die Arbeit von Schlagzeuger Mauro Welfens hervorzuheben, der dem Song eine herrliche Dynamik und sehr proggige Strukturen verleiht, die sich am Ende in einer wunderbar gelungenen Coda auflösen. Damit haben wir gerade mal ein gutes Drittel des Albums hinter uns, und das Pulver ist noch längst nicht verschossen. Mit feinem Basslick und einigem Augenzwinkern steigt der badische Fünfer in 'The Coward' ein, das ohne Frage der Groove-Rocker der Scheibe ist, der dem Stoner-Rock-Fan in der Anhängerschaft auf den Leib geschneidert ist. 'Family Affair' steigt dann lässig ein, entfaltet aber eine irre Dynamik und einen unwiderstehlichen Drive, der dich unweigerlich mitreißt. Auch hier zaubern Nino und Mauro wieder ein auffällig packendes Rhythmusfundament, und Nicolaj spielt mit kraftvollen, sonoren Vocals ebenso wie mit einigen "calling through the storm"-Voice-Effekten und ein paar High-Pitch-Highlights in der besten Gillan/Adams-Tradition.

'Mother Mary' wird dann wenig überraschend vom Riff regiert und präsentiert sich als doomigstes Exponat des neuen Werkes, in dem Denis und Frank MOJO BLIZZARD in bester NWoBHM-Doom-Tradition glänzen lassen, denn hier schimmert WITCHFINDER GENERAL ebenso durch wie aber auch NEMESIS oder - natürlich - BLACK SABBATH, wobei die phasenweise immer schneller werdenden Gitarrenriffs zum Ende hin auch deutlich flottere NWoBHM-Exponate als Einfluss erahnen lassen. Bei 'Psycho Dance' gibt es dann rhythmisch, strukturell und gesanglich wieder einige filigrane proggy Vibes und etwas mehr Exzentrik im durch und durch positiven Sinne, der mich hier und da gar ein ganz kleines bisschen an Brit-Prog denken lässt, wobei die Band in den Refrains dann doch wieder straightere, eingängigere Wege geht.

Mit dem abschießenden Titelstück 'The Evil Crown' schickt uns der Fünfer aus Baden dann nochmals - und mehr noch als es bisher auf diesem Album der Fall war - in Welten doomiger Schwere und Härte, die jedoch auch und gerade durch lockerere, akustische Parts and Dynamik und Tiefe gewinnt. Gerade zu den akustischen Parts singt Nicolaj bestechend und die Steigerung und der Übergang zum ersten Wutausbruch, zur ersten Gefühlsexplosion sind bestechend dramatisch. Hört es euch unbedingt selbst an, würde ich an dieser Stelle sagen, und damit die Rezension mit einer dringenden Empfehlung beschließen, "The Evil Crown" unbedingt eine Chance zu geben. Ganz egal, ob ihr auf epischen Doom steht, auf intensiven 70er-Hardrock, auf den Heavy Metal der NWoBHM oder auf dezente experimentelle Prog-Vibes: Wenn ihr euch bei einer livehaftigen, erdig-ehrlich arbeitenden und handwerklich voll überzeugenden Heavy-Rock-Band aufgehoben fühlen dürft, dann bei MOJO BLIZZARD.

Note:

9.00

Redakteur:

Rüdiger Stehle




Das zweite Album „The Evil Crown“ von Mojo Blizzard ist wieder ein wahres Feuerwerk für alle Stoner Rock/Metal Fans:

C-Tuning, Fuzz-Sounds, space Flange-Effekte, pumpender Bass ohne übertriebene Schnörkel und druckvolles Schlagzeugspiel mit viel Raum zum Atmen bieten den gelungenen Teppich für vielseitigen und ausdrucksstarken Gesang. Heraus kommt eine sehr unterhaltsame Mischung!

 

The second album „The Evil Crown“ by Mojo Blizzard is again a real blast for all stoner rock/metal fans:

C-tuning, fuzz sounds, space flanging effects, pumping bass without frills and powerful drumming with plenty of room to breathe provide the foundation for the versatile and expressive vocals. The result is a very entertaining mixture!


Mir ist aufgefallen, dass sobald irgendwo Mojo im Bandnamen steht die Formation was mit Stoner Rock zu tun hat. Das ist eigentlich überhaupt nicht meine Baustelle, doch die Deutschen MOJO BLIZZARD mischen das Ganze so geschickt mit 70er Jahre Hard Rock und Metal, das mir deren zweiten Album seit der Bandgründung richtig Spaß macht! „The Evil Crown“ hat auch einen zeitlosen Sound und ist keinesfalls eines dieser typischen Retroalben. Eine Überraschung ist Frontmann Nicolaj Ruhnow, der von früheren Engagements wie DOMAIN, TOKYO BLADE oder IRONY mir bekannt war und hier seine gute Stimme leicht anders aber gut einsetzt. Dabei setzt er den acht Liedern gekonnt seinen Stempel auf.

 

Auch das alt aussehende Dämonen Artwork passt gut zum abwechslungsreichen Material was von drei bis acht Minuten diverse Laufzeiten an Bord hat. Die transparente und echt klingende Produktion gefällt auch, manches ist mir dann etwas zu sperrig und auch leicht anstrengend, aber immer spannend! Das gilt auch für die acht Minuten Doom Nummer „The Evil Crown“ am Ende der Scheibe. Mit so einem Stück hätte ich bei Mojo Blizzard da nun wirklich nicht gerechnet.

Wer genug vom ewigen Metal Einheitsbrei hat, sollte hier mal zuschlagen!


 

 

 

 

KURZ NOTIERT – MOJO BLIZZARD

 

Nein, nach Rheinmünster in Baden-Württemberg klingen MOJO BLIZZARD nicht wirklich. „The Evil Crown“ als Stoner-Album hat durchaus das Feeling der großen, weiten Welt. Sehr warm und melodisch ist das Debütalbum entsprechend ausgefallen.  Dabei agieren MOJO BLIZZARD auf einem echt guten Niveau, ohne allerdings den ganz großen Wiedererkennungswert zu hinterlassen. Mit zunehmender Spieldauer schleicht sich daher ein geringes Maß an Beliebigkeit ein.

 

Dennoch, „The Evil Crown“ ist ein gutes und frisches Debütalbum, welches am Ende des Tages ein paar mehr Ecken und Kanten gut zu Gesicht gestanden hätten. Stoner-Freunde mit Bock auf Melodic Metal haben damit aber natürlich keine Probleme.


Interview with Fireworks Mag. UK

REVIEWS

METAL ZONE

 

Denkt man an Rheinmünster in Baden Württemberg, dann denkt man an, ja an was eigentlich, ich hab mal ein wenig Recherche betrieben, die Stadt entstand in den 70ern als Zusammenschluß mehrerer Gemeinden und beheimatet etwa 7000 Einwohner. Und dort ist auch Mojo Blizzard beheimatet, ein Quintett welches mit Lost in Space II im vergangenen Jahr sein Debüt veröffentlicht hat. Die Band besteht seit 2018, und spielt Stonerrock, der aber sehr weitgefächert ist. Gehen wir doch mal direkt ins Eingemachte, und hören uns an was wir da bekommen. Der Einstieg ist schon mal großartig, es beginnt schleppend, und baut dann an Tempo auf. Insgesamt ist die Scheibe sehr variabel was das Tempo aber auch den Gesang betrifft. Wer ein bisschen in dem Bereich Stoner, Doom, Sludge unterwegs ist, wird hier einige alte Helden und deren Einfluss erkennen. Ein bisschen Black Sabbath hier, dazu eine Prise Kyuss, ein Hauch Candlemass und ein paar Tropfen Iron Maiden geben wir auch noch dazu. Die stimmliche Vielfalt von Sänger Nicolaj ist fantastisch, von düsteren zu klassischen Metalvocals und alles dazwischen hat er es einfach drauf. Wie eingangs bereits gesagt ist die Scheibe sehr vielfältig und du findest einfach immer neue Facetten. Großartig was die Herren hier abgeliefert haben, und mit 7 Songs auf 31 Minuten auch noch eine ausgezeichnete Länge. Ich verteile hier 9 von 10 Punkten. 

 

If you think of Rheinmünster in Baden-Württemberg, you think, yes, what actually, I did a little research, the city was founded in the 70's as a merger of several municipalities and is home to about 7000 inhabitants. And that's where Mojo Blizzard, a quintet that debuted Lost in Space II last year, is also based. The band has been in existence since 2018 and plays stoner rock, which is very wide-ranging. Let's go straight into the made-up and listen to what we're getting. The start is already great, it starts slowly, and then builds up speed. Overall, the disc is very variable in terms of tempo but also vocals. If you're a bit into the stoner, doom, sludge, you'll see some old heroes and their influence. A bit of Black Sabbath here, along with a pinch of Kyuss, a touch of candlemass and a few drops of Iron Maiden we also add. The vocal variety of singer Nicolaj is fantastic, from gloomy to classic metal vocals and everything in between he has it all. As i said at the beginning, the disc is very diverse and you just always find new facets. Great what the gentlemen delivered here, and with 7 songs on 31 minutes also an excellent length. I distribute 9 out of 10 points here.

Ich hatte kürzlich die Möglichkeit, einige meiner Fragen an die Herren von Mojo Blizzard - Stoner Metal  zu stellen, was ich wissen wollte, und vor allem was ich als Antwort erhalten habe, das könnt ihr nun lesen:

(English Version below) 

 

Metalzone (MZ):

Hallo, ich durfte ja gerade das aktuelle Release eurer Band Mojo Blizzard in Augenschein nehmen. Für alle die Mojo Blizzard nicht kennen, stellt eure Band doch bitte mal kurz vor.

 

Mojo Blizzard (MB):

Wir sind MOJO BLIZZARD, eine fünfköpfige Band aus dem Südwesten Deutschlands, um genauer zu sein aus Stollhofen in Nähe des Baden Airparks, Flughafen und Tor zur Welt. Think Big sollte ja schließlich die Devise sein. 

Und wer irgendwann mit dem eigenen Jet eine Welttournee startet, sollte auch einen Flughafen in der Nähe haben 😉

 

Wir spielen Stoner Metal und gemäß der Begrifflichkeit wird auch klar um welche Melange es sich handelt: 

Stoner-Rock mit starken Metal und Doom- Einflüssen. 

Da wir keine Oboe im Petto haben bleibt die Besetzung: 

2 x Gitarre: Denis Keller, Frank Hallo, 1x Bass: Nino Hofmann, Schlagzeug: Mauro Welfens sowie Gesang und andere irre Geräusche: Nicolaj Ruhnow.

Einige von uns kennen sich schon viele Jahre und auch wenn wir so unfassbar jung und schön aussehen, hat jeder schon einiges an Band-, Live- und Studioerfahrung auf dem Kerbholz. 

Nino kommt eher aus dem Metal und Punk-Bereich und hat in Bands wie BAD MOON RISING, REZEPTFREI gespielt. 

Mauro spielte bei TRUDGE und SIGUR DEVON, Frank bei BRAINWASTE, Denis bei VOIVITTU und Nicolaj bei TOKYO BLADE, DOMAIN, IRONY und NICK HELLFORT. 

Also,.. man könnte behaupten: wir sind keine Anfänger.

 

MZ:

Welche Bands haben euch maßgeblich beeinflusst?

 

MB:

Da aus völlig unterschiedlichen Bereichen stammen sind auch unsere Einflüsse sehr unterschiedlich und reichen von: Queens Of The Stone Age, Kyuss, 1000 Mods, bis hin zu Candlemass, Judas Priest und Iron Maiden. 

Was dabei herauskommt, ist schwer zuzuordnen. Worauf wir allerdings sehr stolz sind: MOJO BLIZZARD!

 

MZ:

Woher kommen die Inspirationen für die Inhalte der Songs, und vor allem, worum drehen sich eure Songs thematisch?

 

MB:

Die textliche Inspirationen stammen von unserem Sänger, Nicolaj, der in den dunkelsten Tiefen menschlicher Abgründe forstend fiktive Beziehungsdramen, Missbrauch, oder auch gesellschaftliche Umstände ironisch bisweilen zynisch unter die Lupe nimmt. 

Bis die Songs wirklich fertig sind, weiß von uns erstmal noch keiner worum es in den Texten wirklich geht, doch letztendlich passt es wie die berühmte Faust aufs Auge. 

Und alle Inhalte die immer eine sehr emotionale Tiefe besitzen haben in der Basis Immer Geschichten mit welchen sich jeder Mensch auf die ein oder andere Art und Weise identifizieren kann. 

Raum für Interpretation ist ausserdem immer gegeben.

 

MZ:

Die Band wurde 2018 gegründet, was war die Intention dazu?

 

MB:

Bei einem Flammkuchen-Essen, saßen wir zusammen und haben uns den Back-Catalog von Iron Maiden angehört. 

Mit zunehmender Heiterkeit sang besagter Nicolaj stets mit, so dass Nino den Gedanken in den Raum warf, dass es völliger Blödsinn sei, das allgemein versammelte, am Tisch sitzende Talent nicht zu nutzen. 

Da restliche Anwesenden zu betrunken waren um sich zu wehren, waren sie alsbald Teil dieser denkwürdigen Kooperation.

Das erste Jahr verbrachten wir ausschließlich damit, Songs im Proberaum zu schreiben. 

Als echtes Kollektiv, so richtig Oldschool, nach dem Motto:"ja, wir wissen, dass es das Internet gibt um sich Songs hin- und her zu schicken, aber scheiß drauf,.. lass uns proben!". 

Das in Angriff genommen, hatten wir den Raum und die Zeit uns musikalisch zusammen zu entwickeln, was heutzutage sehr selten der Fall ist. 

Schon ein Jahr später spielten wir die ersten Gigs und nahmen aufgrund der Resonanz unsere Debüt-CD "Lost In Space II" auf, die auch sofort mit einem Label-Deal geadelt wurde, und vielerorts regelrecht gefeiert wurde. 

Und dann kam ... die hässliche und wirklich gefährliche Schwester Corona und wir durften wie viele unserer Kollegen unsere ganze Tour für 2020 in die Tonne klopfen. 

Es schien also, dass dieses 5-Kumpels-Trinken-Bier-Ding, ein Art Beruf wurde.

 

MZ:

Die aktuelle Situation rund um das böse C ist ja jetzt nicht gerade Bandfreundlich, wie stark hat euch das ganze bezüglich Livearbeit und auch in der Produktion beeinflusst?

 

MB:

Die Situation hat uns maßgeblich beeinflusst, denn ohne Gigs, kein Spaß, ohne Spaß keinen Lebensinhalt. 

Und CDs verkauft man zwar auch über Shops (hier sei unserer mal kurz erwähnt unter www.mojo-blizzard.com)... aber die Interaktion mit dem Publikum, dass ganze nervige Gefahre, üble Soundchecks, schales Bier, schlechtes Catering und das Warten darauf, dass endlich das Band-Intro ertönt und es endlich losgeht, ist etwas absolut erstrebenswertes für uns. 

Apropos böses "C",..  es sei erwähnt dass wir nach Stoner Manier unsere Instrumente in C gestimmt haben, für die Fachleute: das ist tiefer als E.

 

MZ:

Wie sieht bei euch gerade das Thema Albumpromotion aus? Arbeitet ihr hier vermehrt über Social Media oder wie läuft das gerade?

 

MB:

Promotion? 

Nun ja,.. wir versuchen natürlich so sehr es geht uns selbst zu promoten, merken jedoch, dass wir da sehr schnell an unsere Grenzen kommen. 

NEIN, das hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit der Tatsache dass wir Musiker sind und keine Promoter. 

Aber mit unserer Booking Agentur RedLion, haben wir einen extrem zuverlässigen Partner gefunden,.. auch der jüngst abgeschlossene Label-Deal bei 7hard für das Nachfolge-Album von "Lost In Space II" ist ein Deal der weitreichende Promotion beinhaltet, insofern sind wir guter Dinge. 

Aber, da wir ja nicht dumm sterben wollten, haben wir uns einen Instagram-, Tinder... Ähmm Twitter-Account zugelegt, sind auf Facebook immer zugange und auf YouTube ebenso präsent. 

Nur das mit dem TikTok ist uns noch zu fremd, und der Nutzen zu weit weg! 

Oder wir kapieren es einfach nicht 🙂

 

MZ:

Ich denke mal positiv, und hoffe dass Gigs bis 2022/2023 zumindest in gewisser Form wieder möglich sind, was erwartet mich auf so einem Gig von Mojo Blizzard?

 

MB:

Hm,.. eine kafkaeske Vortragsreihe über die das Leben und Sterben einer Eintagsfliege, erwartet man vergebens. 

Das Intro läuft, wir gehen auf die Bühne, und blasen so ziemlich alles weg, was sich nicht retten kann.

Energie und Spielfreude pur. Ungeplante Gimmicks, kleine Improvisationseinlagen vor allem aber Stoner und Metal. 

Schweiß und Adrenalin.

 

MZ:

Wie oft spielt ihr in einem normalen Jahr live?

 

MB:

Eine normales Jahr beinhalten in etwa 25-30 Liveshows. Sollte wer auf die Idee kommen und uns mit auf Tour zu nehmen, könnten wir durchaus ein Sabbatical in Anspruch nehmen 🙂

 

MZ:

Gibt es Bands oder Plätze bei denen ihr euch sagt: DAS WÄRE NOCH EIN TRAUM oder ist es eher so, dass ihr das mitnehmt was kommt?

 

MB:

Es gibt Festivals auf denen wir durchaus gerne spielen würden, aber ansonsten sind wir uns nicht zu schade kleine Clubs in Schutt und Asche zu legen. 

Wir sind was das anbelangt nicht wählerisch obwohl jeder in der Band ganz unterschiedliche Live-Erfahrungen gemacht hat, aber es bringt das Kollektive nicht weiter, sich darauf zu stützen das manch einer schon auf Wacken etc. gespielt hat. 

WIR als Band wollen dahingehen wo es neben Ruhm und Ehr auch Kohle und glückliche Gesichter gibt ,.. Geld hilft nur mittelfristig wenn auch nicht unerheblich.

 

MZ:

So, ich glaube nun wissen wir einiges mehr über euch, dann sage ich mal artig vielen Dank für deine Zeit, gibt es noch was, was du unseren Lesern mitteilen möchtest?

 

MB:

Danke für das Interview. 

Wir hoffen ihr wurdet etwas unterhalten und bekommt Lust bei uns reinzuhören unter : www-mojo-blizzard.com.

Genug geschwafelt, helft alle mit, dass wir diese verf... Pandemie hinter uns lassen können, kommt auf unsere Gig, feiert mit uns,..

und Unterstützt eure Lieblingsband, egal aus welchem Bereich. 

FUZZ ON

 

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I recently had the opportunity to ask some of my questions to the guys of Mojo Blizzard what I wanted to know, and especially what I received in response, you can read here:

 

Metalzone (MZ):

Hello, I was just able to see the current release of your band Mojo Blizzard. For all those who don't know Mojo Blizzard, please present your band.

 

Mojo Blizzard (MB):

We are MOJO BLIZZARD, a five-piece band from the southwest of Germany, to be more precise from Stollhofen near the Baden Airpark, airport and gateway to the world. 

Think Big should be the motto after all. 

And if you want to start a world tour with your own jet at some point, you should also have an airport nearby 😉

We play Stoner Metal and according to the terminology it becomes clear which melange it is: 

Stoner rock with strong metal and doom influences. 

Since we don't have an oboe in the petto, the cast remains: 

2 x guitar: Denis Keller, Frank Hallo, 1x bass: Nino Hofmann, drums: Mauro Welfens as well as vocals and other crazy sounds: Nicolaj Ruhnow.

Some of us have known each other for many years and even though we look so incredibly young and beautiful, everyone already has a lot of band, live and studio experience on the kerb. 

Nino comes from the metal and punk area and has played in bands like BAD MOON RISING, REZEPTFREI. 

Mauro played for TRUDGE and SIGUR DEVON, Frank at BRAINWASTE, Denis at VOIVITTU and Nicolaj at TOKYO BLADE, DOMAIN, IRONY and NICK HELLFORT. 

So.. one could say: we are not beginners.

 

Mz:

Which bands have influenced you significantly?

 

Mb:

Our influences are very different from: Queens Of The Stone Age, Kyuss, 1000 mods, to Candlemass, Judas Priest and Iron Maiden. 

What comes out of this is difficult to attribute. But we are very proud of it: MOJO BLIZZARD!

 

Mz:

Where do the inspirations for the content of the songs come from, and above all, what are your songs all about?

 

Mb:

The textual inspirations come from our singer, Nicolaj, who, in the darkest depths of human abysses, ironically cynically examines fictional relationship dramas, abuse, or even social circumstances. 

Until the songs are really finished, no one knows what the lyrics are really about, but in the end it fits like the famous fist on the eye. 

And all content that always has a very emotional depth in the base Always stories with which every person can identify in one way or another. 

There is also always room for interpretation.

 

Mz:

The band was founded in 2018, what was the intention?

 

Mb:

At a flame cake dinner, we sat together and listened to Iron Maiden's baking catalog. 

With increasing cheerfulness, the said Nicolaj always sang along, so that Nino threw into the room the idea that it was complete nonsense not to use the generally assembled talent sitting at the table. 

Since the rest of those present were too drunk to defend themselves, they were soon part of this memorable cooperation.

We spent the first year exclusively writing songs in the rehearsal room. 

As a real collective, really old school, according to the motto:"yes, we know that there is the Internet to send songs back and forth, but shit on it,.. let's rehearse!". 

We had the space and the time to develop together musically, which is very rarely the case these days. 

Already one year later we played the first gigs and because of the resonance we recorded our debut CD "Lost In Space II", which was also immediately ennobled with a label deal, and was celebrated in many places. 

And then came ... the ugly and really dangerous sister Corona and we were allowed to knock our whole tour for 2020 in the ton like many of our colleagues. 

So it seemed that this 5-pals-drinking-beer thing became a kind of profession.

 

Mz:

The current situation around the evil C is not exactly band-friendly, how much has the whole thing influenced you in terms of live work and also in the production?

 

Mb:

The situation has had a significant impact on us, because without gigs, no fun, no life content without fun. 

And CDs are also sold through shops (here is our samal mention under www.mojo-blizzard.com)... but the interaction with the audience, that whole annoying dangers, nasty soundchecks, bowls of beer, bad catering and the waiting for the band intro to finally sound and it finally starts, is something absolutely desirable for us. 

Speaking of evil "C",..  it should be mentioned that, in Stoner manner, we voted our instruments in C, for the experts: this is deeper than E.

 

Mz:

What does the topic of album promotion look like for you? Are you working here more and more on social media or how is it going?

 

Mb:

Promotion? 

Well, yes.. of course we try to promote ourselves as much as we can, but we realize that we are getting to our limits very quickly. 

NO, this has nothing to do with age, but with the fact that we are musicians and not promoters. 

But with our booking agency RedLion, we have found an extremely reliable partner,.. also the recently concluded label deal at 7hard for the follow-up album of "Lost In Space II" is a deal that includes extensive promotion, so we are good things. 

But since we didn't want to die stupid, we took an Instagram, Tinder... Ähmm's Twitter account is always available on Facebook and also present on YouTube. 

Only that with the TikTok is still too foreign to us, and the benefits too far away! 

Or we just can't get it 🙂

 

Mz:

I think positively, and hope that gigs by 2022/2023 will be possible again at least in some form, what can I expect at such a gig from Mojo Blizzard?

 

Mb:

Hm.. a Kafkaesque lecture series on the life and death of a ephemeral fly is expected in vain. 

The intro is running, we go on stage, and blow away pretty much everything that can't be saved.

Energy and pure joy of playing. Unplanned gimmicks, small improvisational inserts but above all stoner and metal. 

Sweat and adrenaline.

 

Mz:

How often do you play live in a normal year?

 

Mb:

A normal year includes about 25-30 live shows. If anyone comes up with the idea and takes us on tour, we could definitely use a sabbatical 🙂

 

Mz:

Are there bands or places where you say to yourself: THAT WOULD BE A TRAUM or is it more like you take what's coming with you?

 

Mb:

There are festivals where we would love to play, but otherwise we are not too bad to put small clubs in ruins. 

We are not picky about this, although everyone in the band has had very different live experiences, but it doesn't help the collective to rely on the fact that some people have already played on Wacken etc. 

WE as a band want to go where there is not only fame and honour, but also coal and happy faces ,.. Money only helps in the medium term, albeit not insignificantly.

 

Mz:

So, I think now we know a lot more about you, then I say a lot of thanks for your time, is there anything else you want to share with our readers?

 

Mb:

Thanks for the interview. 

We hope you have been entertained a bit and get a taste for listening to us under : www-mojo-blizzard.com.

Enough swagger, help everyone to make this... Pandemic behind us, come to our gig, celebrate with us,..

and support your favorite band, no matter what range. 

FUZZ ON


POWERMETAL.DE

 

Kreative, erdige, handgemachte Heaviness mit tollem, vielseitigem Gesang.

MOJO BLIZZARD ist ein verdammt lässiger Bandname, suggeriert er doch in gewisser Weise, dass dich hier eine magische Voodoo-Coolness wie ein Wirbelsturm mitreißen wird. Diese Dynamik bereits des Namens, kombiniert mit der im Promoblatt genannten Genrebeschreibung Stoner Rock und dem raunend-beschwörenden Gesangsintro, lassen zudem auf eine leicht trippige Note des Anhörungsobjektes schließen, und wenn wir uns hernach auch noch "Lost In Space" finden sollten, dann kann HAWKWIND nicht weit sein, oder? Nun, wer mit dieser Erwartungshaltung an das erste Minialbum des deutschen Quintetts heran geht, der wird sich auf jeden Fall erst einmal etwas überrascht die Ohren reiben, denn der schmucke Sechstracker mit einem sehr gelungenen Artwork von Timon Kokott, ist meiner Meinung nach weit mehr als einfach nur Stoner Rock von der Stange, sondern eine richtig begeisternde, Genregrenzen sprengende Wundertüte.

 

Klar, eine stilistische Basis im Stoner-Rock-Bereich lässt sich auf jeden Fall feststellen, und für diese zeichnet vor allem Gitarrist Denis Keller verantwortlich, der auf einige Erfahrung in diesem Genre zurück blickt. Diese Wurzeln sind auch ganz gewiss ein Pluspunkt für MOJO BLIZZARD, gerade weil das Album live im Studio eingespielt wurde, und dadurch ein wahnsinnig warmes, lebendiges, erdiges Feeling mitbringt; vom Gitarrentuning bis zum natürlichen Drumsound und zum präsenten Bass. Darauf legt die Stoner-Rock-Szene großen Wert legt, oftmals mehr als es viele Metalbands tun, und das ist eine Stärke dieser Nische, denn mit all den heute gängigen Overdubs, Samples, Sequenzern, programmierten Drums und technisch hingezogenen Gesangspassagen, würde diese basisch, direkt und schnörkellos auf die Zwölf rockende Musik einfach nicht funktionieren, sondern sich ihres eigenen Spirits berauben.

 

So weit, so gut, mag man sich erst einmal denken, doch die Gretchenfrage im Spannungsfeld zwischen Stoner Rock, Hard'n'Heavy und Doom Metal ist eine andere: Schafft es die Band heraus, aus der Schublade der Generik? Denn ich verrate euch kein großes Geheimnis, wenn ich euch sage, dass viele Hardrocker und Metalheads den traditionellen Stoner Rock gerne mal als allzu staubig und dröge empfinden, dass ihnen die Epik, das theatralische Element fehlen und sie sich eingelullt fühlen. Doch ich kann euch beruhigen, denn gegen all diese Probleme hat der MOJO BLIZZARD neben einer bereits tadellosen instrumentalen Performance und pointiertem, knackigem, markantem Songwriting - an dem sich alle Mitglieder ausgiebig beteiligen - noch einen weiteren Joker im Ärmel, und dieser Joker hat auch einen Namen: Nicolaj Ruhnow - einige von euch werden den Sänger bereits von Bands wie DOMAIN, IRONY, TOKYO BLADE und NICK HELLFORT kennen - schwingt bei der Band das Mikro, und nicht zuletzt seine sehr vielseitige Stimme sorgt dafür, dass die Band eine Zielgruppe ansprechen kann, die weit über die Stoner-Rock-Homebase hinausgeht.

 

Wer Nick mit seinen früheren Bands kennen lernen durfte, der weiß sicherlich noch, was ihn erwartet, denn der Mann hat richtig was drauf, und zwar in allerlei Hinsicht. Das macht an sich schon der tolle, druckvolle und flotte Opener 'Mojo Blizzard' unmissverständlich klar, den uns Nicolaj mit dem Biss eines Bruce Dickinson der Jahre 1989-1992 serviert. Er bedient zudem auch das theatralische Falsett im Stile des jungen Rob Halford zu Zeiten der ersten beiden JUDAS PRIEST-Alben ebenso wie die mystische Magie eines David Byron im ersten Jahrzehnt der großen Karriere von URIAH HEEP, oder eines Bernie Shaw in deren nicht minder toller Spätphase. Letzteres spürt man besonders deutlich bei 'Doomsday', bei dem auch die Leadgitarrenarbeit der Axemen Denis Keller und Frank Hallok eine klassische Hardrock-Schlagseite hat, aber auch ein paar Schlenker gen IRON MAIDEN mitbringt. 'All Troubles Down' ist ein ganz besonderes Stück, bei dem sich die Rhythmusgruppe mit Bassist Nino Hoffmann und Drummer Mauro Welfens einige hübsch funkige Episoden gönnt, die einen so eigenwilligen wie am Ende doch passenden Kontrast mit der Gesangsperformance Nicolaj Ruhnows herstellt, der sich hier nochmal in besonderem Maße vor Rob Halfords Stil auf "Rocka Rolla" und "Sad Wings Of Destiny" verneigt.

 

Bei 'Status Unknown' übernimmt dann die doomige Schlagseite, und der geneigte Hörer hat viel Spaß am knackigen Bass mit etlichen Geezer-Butler-Vibes, zu denen auch das fuzzy Flanger/Faser-Solo perfekt passt. Wer glaubt, sich in einer wilden Session zwischen 70er-Iommi, 90er-Edling und QUEENS OF THE STONE AGE zurecht finden zu können, der dürfte mit diesem Song goldrichtig liegen. Im Anschluss bei 'Draw The Line' gehen die NWoBHM-Roots, möglicherweise auch Nicks Erfahrungen mit TOKYO BLADE und eine neuerliche kleine Falsett-Verbeugung vor Halford eine spannende Ehe mit nun in der Tat etwas trippigen Anklängen an HAWKWIND und vielleicht auch an DEEP PURPLE oder Roger-Glover-Solowerke ein, während der wilde und flotte (offizielle) Nausschmeißer 'Your Role' nochmal alle Rockigkeit und allen Drive, allen Biss und alle mitreißenden Elemente des Bandsounds vereint.

 

Ja, was soll ich sagen? MOJO BLIZZARD ist eine phänomenal gute Debüt-MCD gelungen, die mich so sehr überzeugt, weil sie eben nicht nur Doom, nur Stoner Rock oder nur klassischer Hard Rock und Heavy Metal von der Stange ist, sondern weil sie jeweils einiges vom Besten aus diesen Genres so eigenwillig wie stimmig und schlüssig vereint. Da trifft ganz viel 70er-PRIEST auf 70er-SABBATH und 90er-KYUSS, dafür aber auch HEEP und PURPLE auf CANDLEMASS und IRON MAIDEN, und das alles wird durch diesen wunderbar echten, warmen, doomigen Sound zusammen gehalten, den der titelgebende Hidden Track am Ende noch einmal richtig fein auf den Punkt bringt. Wer auf kreative, erdige, handgemachte Heaviness mit tollem, vielseitigem Gesang steht, möge dieser Band bitte unbedingt eine Chance geben! 

 

8.5  von 10  Punkten (Rüdiger Stehle)

CROSSFIRE

 

Warum nennt man seinen Debüt-Longplayer eigentlich „Lost In Space II“?  Die II bezieht sich wohl darauf, dass es sich eigentlich um eine erweiterte Neuauflage einer bereits erschienenen, aber mittlerweile vergriffenen EP handelt. Aber egal, schließlich ist es die Musik, die zählt. Den Hörer erwartet hier feinster Stoner Rock. Der Fünfer aus dem Südwesten der Republik überzeugt mich mit vielschichtigen und komplexen Songs, die auf einem Fundament aus Black Sabbath-Sounds aufgebaut sind. Dabei schielt die Truppe immer wieder mal in Richtung Kyuss oder Queens Of The Stone Age. Trotz der kurzen Spielzeit ist das Ergebnis sehr abwechslungsreich und wird musikalisch versiert und kompetent vorgetragen. 

 

Die beteiligten Musiker sind ja auch keine Neulinge mehr, sondern haben eine Vergangenheit in anderen Bands, wobei das vierjährige Engagement von Sänger Nicolaj Ruhnow bei Tokyo Blade das prominenteste sein dürfte. Bei allem Lob habe ich aber auch ein wenig zu kritisieren. Produktion und Mix könnten etwas mehr Druck und Wumms vertragen. Speziell das Schlagzeug und gelegentlich auch der Gesang kommen mir teilweise zu schwach rüber. Auch die Gesamtlaufzeit ist doch arg kurz. Hier hätte ich gerne mehr gehabt. Trotzdem gehen beide Daumen deutlich nach oben.

 

 

Note: 8 von 10 Punkten

 

Autor: Thorsten Roggenbuck

 


POWERPLAY MAGAZINE UK

 

If you like slow to medium-paced, fuzzed out stoner-rock, then Mojo Blizzard is for you. This debut EP has touches of early Sabbath, Candlemass, Clutch and others of that musical genre. The opening piece is a forgettable piece of drudge, but I really like the ever-changing pace that is in 'Doomsday'. Nicolaj Ruhnow's vocals are pretty cool; very unique. Nino Hoffmann's bass carries 'All Troubles Down' along and when the rest of the guys join in, they swing like Clutch. 'Status Unknown' comes on like very early Sabbath, while the pacey 'Your Role' again, is pure Clutch. The title cut reminds me of that great San Fransisco band Orchid (what ever happened to them?. Stoner isn't really my thing, but 'Lost In Space II' is quite good!

 

TIME FOR METAL

 

Anfang 2021 aus dem Promopool noch einmal was aus 2020. Das vorliegende Release liegt zwar schon etwas zurück, genauer gesagt aus dem März letzten Jahres ist es, hat mich aber jetzt erst erreicht.

 

Als Stoner Rock wurde mir das Debüt Lost In Space II von Mojo Blizzard aus Rheinmünster angepriesen. Wieso setzt man bei einem Debüt die römische Ziffer II hinterher? Zunächst bin ich bei dem Titel des Albums der bisher bei mir unbekannten Band Mojo Blizzard natürlich von einem Folgealbum ausgegangen. Also nachgeschaut und festgestellt, dass Lost In Space II wirklich das Debüt der seit 2017 existierenden Band aus Rheinmünster ist. Die II im Albumtitel scheint dafür zu stehen, dass dieses Teil wohl zunächst in Eigenregie mit weniger Titeln verausgabt wurde und nun offiziell als CD über das kleine Label Bluebird Records bezogen werden kann. Genaues weiß man aber nicht.

 

 

Die einzelnen Bandmitglieder haben ihre Wurzeln in solch unterschiedlichen Genres wie Stoner, Horror-Punk, Metal und Prog und verarbeiten dies in der Band. Dies macht sich dann stark bemerkbar, denn ich selbst würde die Scheibe nicht unbedingt in das Stoner Genre verorten. Da sind nämlich eine Menge an Heavy Metal Einschlägen zu vernehmen. Das liegt aus meiner Sicht auch sehr stark am Gesang. Die doch recht hohe Stimme von Nicolaj Ruhnow ist keine Stoner Rock, sondern eine Heavy Metal Stimme. Da kann er sein Engagement bei Tokyo Blade nicht verbergen.

 

 

Als Einflüsse nennen Mojo Blizzard auf ihrem Promosheet solche Bands wie Kyuss, Qotsa ebenso wie Black Sabbath und Iron Maiden. Da haben wir schon wieder das Dilemma zwischen Stoner und Heavy Metal, wobei die Übergänge natürlich fließend sind.

 

Aber schauen, sorry hören, wir uns Lost In Space II doch einmal an. Recht dramatisch führt uns der Opener Mojo Blizzard ein. Zunächst folgen ein paar schwere Riffs. Spätestens als die Stimme einsetzt und in die Höhen geht, bekommt er direkt einen Heavy Metal Touch. Ähnlich schwere Riffs beim anschließenden Doomsday, der allerdings nur ca. eine Minute einen doomigen Einschlag hat und erneut die Wendung zum Heavy Metal nimmt, auch wenn langsamere und doomige Sequenzen wieder eingeschoben werden. All Troubles Down macht es rockiger, wobei auch hier die Stimme einen eigentlichen Rocksong verhindert.

 

 

Der Titel Status Unkown sagt es bereits für sich! Stoner, Prog oder Heavy Metal? Auch hier kann sich die Band nicht so recht entscheiden, teilt jedoch den Song in diese drei Teile konsequent ein. Mit Draw The Line schafft man es etwas, eine Linie konsequenter zu ziehen. Your Role spielt wiederum eine ganz andere Rolle, denn hier gibt man sich einen progressiven Anstrich, wie es einst Uriah Heep gemacht haben. Da sind die Einflüsse bei diesem Song unverkennbar, wenngleich man auch im Mittelteil und gegen Ende hin versucht, ein paar schwere Stoner Riffs hinzuhauen. Dieser Song zieht richtig mit.

 

 

So kommt es, wie es kommen muss. Irgendwie hängt man dann Lost In Space als Spielball verschiedener Richtungen. Wobei das abschließende Lost In Space dann doch wirklich ein ein wenig spacig angehauchter Instrumental Stoner ist. Instrumental stimmt dann doch nicht ganz, denn kurz vor Ende werden noch ein paar Voices aus dem Off hineingeschleudert. Gut, das hätte jetzt auch nicht mehr sein müssen mit den Voices, denn das Ding hatte bereits gezündet.

 

Vier der Albumtitel würde ich gerne nutzen, damit die Band für sich Überlegungen anstellt: Eine Linie ziehen (Draw The Line), um ihren unbekannten Status (Status Unknown) zu relativieren und ihre eigene Rolle spielen (Your Role), damit das Ganze nicht irgendwie im musikalischen Weltraum verloren geht (Lost In Space).

 


ROCKTIMES DE

(October 14, 2020)

 

"... Natürlich kommt das schon beim Opener, "Mojo Blizzard", recht zäh und tiefgestimmt aus den Speakern, aber besonders der teilweise recht helle und klare Gesang gibt dem Ganzen einen durchaus frischen Touch. Das wird im darauf folgenden "Doomsday" noch einmal und sogar stärker unterstrichen. Hier wechseln Rhythmus und Tempo einander auf sehr interessante Art und Weise ab. Logisch, es gibt Passagen, die slow und tief und düster rüberkommen, aber dazwischen flotte bis schnelle Elemente mit mehrstimmigem Chorus, ohne dabei das Grundthema zu verlassen – sehr cool!

 

Nahezu ohne spürbaren Übergang folgt dann das locker-flockige "All Troubles Down", das wiederum durch eine Vielzahl stilistischer Einsprengsel 'gut von der Hand geht'. Es wird geschickt eine Dramaturgie erzeugt, die sich im Verlauf des Stücks zu steigern weiß. Dies wird durch das Sabbath’sches Intro von "Status Unknown" voll ausgebremst. Im Tempo um mindestens drei Stufen reduziert präsentiert sich eine Melange aus Passagen, die gut und gerne aus der Feder von Iommi stammen könnten und mehrstimmigem (Background-)Gesang à la frühe Uriah Heep. Die Geschwindigkeit zieht allerdings im Laufe der Minuten kräftig an und der Doom-Charakter ist weg – nur um am Ende des Stücks wieder aufzutauchen und den Kreis zu schließen.

 

"Draw The Line"  und "Your Role" sind mit ihren flotten Anteilen im Wechsel mit zähen Stoner-Passagen und drei Anschlägen pro Minute erneut abwechslungsreiche Tracks. Rhythmus- und Tempi-Wechsel sorgen für eine gewisse Spannung, die ungeduldiges Warten auf den Schlussakkord auslösen. Hierfür, "Lost In Space", verfällt die Band dann in echte Stoner-Manier, hält ein nahezu gleichbleibendes Mid-Tempo aufrecht und bleibt bis zum Schluss quasi auf der instrumentalen Ebene.

 

Insgesamt ein kurzweiliger Output mit mindestens 100 mal so vielen Beats wie von mir erwartet. Wäre interessant zu sehen, wie sich die Band live macht – die im Netz beschriebene Resonanz lässt da durchaus Einiges erwarten...."

THE ROCKER UK

(October 14, 2020)

 

"... To Germania! For some stoner rock! From a band of beardies! Of course, first things first. Don’t call your debut album ‘Lost In Space II’. After I gave this its first spin I was all set up to go and track down ‘Lost In Space I’. Then I read the press release. Bastards.

 

As you would expect they’re not a cheery bunch. Certainly not if the lyrics are anything to go by. But would you want it any other way over there in stonerland? Course not. Miserable sods the lot of you. Mojo Blizzard (which is a great name by the way) generally steer clear of the sludgier side of stoner and rock surprising hard. The only track that didn’t really work for me was the opening “Mojo Blizzard” but by the time “All Troubles Down” finished they’d won me over with half a record to go. Result!

 

They nod their heads in the general direction of all the names you would expect – Kyuss, Black Sabbath, Clutch and their ilk – but a lot of the riffs have a very metallic edge which appeals to the old metalhead in me. They also find room for a few doomy moments which work really well. The half hour or so flashes by and it’s all the better for it as they leave you gantin’ for more..."